Unter dem Titel „Weiterknüpfen am offenen WLAN-Netz“ berichtet das Echo über unsere 1000 Nutzer, 300 Knoten-Party. Ein Artikel von Marc Wickel.
FREIFUNK Initiative in Darmstadt möchte noch mehr Knoten aufbauen / Bisher 350
DARMSTADT - Das offene, für alle Nutzer passwort- und kostenfreie WLAN breitet sich aus in Darmstadt. Die Initiative „Freifunk Darmstadt“, die sich für das Netz mit freiem Zugang einsetzt, feierte am Freitag das zweite Jahr ihres Bestehens und zog Bilanz.
Die Reichweite normaler WLAN-Router kann um die 100 Meter betragen und trotz Wänden immer noch bis auf die Straße reichen. Hätte man zu all diesen Netzen Zugang, hätte ein Ort schnell ein flächendeckendes WLAN-Netz. Da setzt die bundesweite „Freifunk“-Initiative an, die neben der technischen Lösung auch die rechtlichen Probleme löst, weil sie einen eigenen Internet-Service-Provider hat.
Im Juni 2014 gab es in Darmstadt den ersten offenen WLAN-Knoten der Freifunk-Initiative, aktuell sind es 350 – ein Zuwachs, den „Freifunk Darmstadt“ am Freitag in der Oetinger Villa feierte. Die Freifunk-Router werden an private WLAN-Router gekoppelt. Der Freifunk-Router hat eine eigene Software und baut eine eigenständige Netzwerkverbindung über den privaten Router auf.
350 Knoten bedeuten für Darmstadt aber noch kein flächendeckendes Netz, erklärten Benedikt Rudolf, Martin Weinelt und Marco Holz. Auch wenn „Freifunk Darmstadt“ – ein Ableger des Vereins „Chaos Darmstadt“ – mit rund 30 Aktiven die größte hessische Freifunk-Community sei und es noch eine Hochschulgruppe mit rund 60 Aktiven gebe.
Die Initiative hilft in ganz Südhessen, WLAN-Knoten einzurichten. Beispielsweise werden zusammen mit der Stadt Darmstadt Flüchtlingsunterkünfte mit WLAN versorgt. In Gernsheim wurden innerhalb von zwei Wochen etwa 20 Freifunk-Router aufgebaut, sodass dort die Hauptstraße jetzt durchgängig WLAN hat.
Router an Laternen und Bushaltestellen
Flächendeckendes WLAN sei in Darmstadt denkbar, erklärten Rudolf und Weinelt. „Man könnte auf jeder Laterne im Herrngarten einen Freifunk-Router installieren.“ Oder optisch neutral in die Anzeigen-säulen der Haltestellen einbauen. Man wolle auch mit dem Land Hessen verhandeln, um Freifunk auf Landesgebäuden zu installieren.
Für dieses Jahr plant „Freifunk Darmstadt“, sein eigener Internet-Service-Provider zu werden, bislang ist das „Freifunk Rheinland“. Anfang April findet in Darmstadt dann die zweite Konferenz der hessischen Freifunk-Communities statt, veranstaltet zusammen mit der TU.
„Freifunk Darmstadt“ trifft sich jede Woche montags ab 18.30 Uhr in den Räumen von „Chaos Darmstadt“ in der Wilhelm-Leuschner-Straße 36.